Kräuterkunde

Die ganzheitliche Tierarztpraxis von Dr. med.vet. Andrea Wüstenhagen beschäftigt sich auch mit der Kräuterkunde.

Das Pferd hat den Vorteil, sich in der freien Wildbahn instinktiv mit den Kräutern versorgen zu können, die der Körper gerade benötigt.
In der modernen Pferdefütterung oder auf unseren heutigen Weiden findet man nur noch wenig natürliche Heilkräuter.
Deshalb ist eine gezielte Ergänzung in Problemfällen oft sinnvoll. Dauergaben von Kräuterprodukten sind allerdings nicht zu empfehlen.

Aber auch in der Fütterung von Hunden und Katzen kann die gezielte Ergänzung bestimmter Kräuter sinnvoll sein. Hier gilt es vor allem auf die Akzeptanz Rücksicht zu nehmen. Entsprechende Produkte sind häufig in pelletierter, gepresster oder flüssiger Form als Ergänzungsfuttermittel auf dem Markt.

Hier findet sich ein kleiner Auszug aus der Kräuterkunde mit den beliebtesten Kräuter zur Futterergänzung:

  • Anis: krampflösend, schleimlösend, verdauungsfördernd
  • Artischocke: leberschützend, enthält Bitterstoffe für Verdauung
  • Birkenblätter: blutreinigend, harntreibend, bei Fellwechsel
  • Brombeerblätter: entzündungshemmend, harntreibend, blutreinigend, bei Stoffwechsel- und Verdauungsstörungen
  • Echinacea: stärkt das Immunsystem
  • Eibisch: schleimlösend, auswurffördernd, bei Bronchitis
  • Eichenrinde: entzündungshemmend, stopfend bei Durchfall
  • Fenchel: krampflösend, schleimlösend, entzündungshemmend
  • Flohsamenschalen: für Darmsanierung
  • Ginkgoblätter: aktivieren Stoffwechsel, bei Durchblutungsstörungen
  • Huflattich: auswurffördernd, entzündungshemmend, reizmildernd, bei Erkältungen
  • Mariendistel: bei Leberproblemen, zur Entgiftung
  • Rosskastanienblätter: fördern Durchblutung und Verdauung
  • Schwarzkümmel: verbessert das Immunsystem, gut für die Haut
  • Spitzwegerich: antiseptisch, entzündungshemmend, krampflösend, bei Infektionen (ACHTUNG: es gibt Pferde, die keinen Spitzwegerich vertragen!)
  • Süßholzwurzel: entzündungshemmend, krampflösend, auswurffördernd, bei Erkältungen
  • Walnussblätter: aktiviert Stoffwechsel, blutreinigend, bei Ekzemen

Vor eigenmächtigen Behandlungen ohne fachkundige Anleitung durch einen Tierarzt oder Futtermittelberater möchte ich ausdrücklich warnen! Jedes dieser Kräuter muß bestimmungsgemäß aufgearbeitet und verabreicht werden, sonst sind Nebenwirkungen, Überdosierungen bis hin zu Giftwirkungen die Folge.

Nicht vergessen sollten wir, daß die Kräuterkunde bereits bei der Heilkraft der Küchenkräuter anfängt. Viele Kräuter und Gewürze, die wir tagtäglich zum Kochen verwenden, sind gleichzeitig Heilpflanzen, die zur Linderung und Prävention von Beschwerden eingesetzt werden können.

Hier ein kurzer Überblick:

  • Basilikum: bei Blähungen und Magenproblemen, zur Beruhigung
  • Dill: leicht entwässernd, fördert Milchsekretion
  • Kamille: entzündungshemmend, magenberuhigend, wundheilungsfördernd
  • Knoblauch: pflanzliches „Antibiotikum“, keimabtötend, gut für Gefäße
  • Kümmel: wohltuend bei Gallen-, Magen- + Darmbeschwerden, harntreibend
  • Lavendel: nervenstärkend, bei Verspannungen, beruhigend
  • Majoran: wirksam bei Magenkrämpfen und Erkältungen
  • Petersilie: bei Blasen- und Nierenerkrankungen
  • Pfefferminze: bei Blähungen, Verdauungsstörungen, bei Asthma
  • Rosmarin: magenstärkend, durchblutungsfördernd, nervenanregend
  • Salbei: bei Halsschmerzen, entzündungshemmend
  • Thymian: bei Husten, schleimlösend
  • Zitronenmelisse: beruhigend, krampflösend, verdauungsfördernd
  • Zwiebel: entwässernd

Auch diese Kräuter und Gewürze sollten nicht eigenmächtig dem Tier verabreicht werden! Lassen Sie sich von einem fachkundigen Tierarzt oder einer fachkundigen Tierärztin beraten!